Historie
Geschichte der Ramie-Arbeiterhäuser.
Vom Vorzeigemodell zum Sanierungsfall.
Aufgrund der Industrialisierung herrschte zu Beginn des 20. Jahrhunderts erheblicher Fachkräftemangel. Um dennoch Arbeitskräfte zu gewinnen, errichtete das Textilunternehmen Ramie in der Neubronnstraße Wohnungen für ihre Arbeiter und deren Familien.
In den folgenden Jahrzehnten erlebten die Arbeiterhäuser eine wechselhafte Geschichte. Durch fehlende Investitonen der letzten Gebäudeeigentümer entstand ein erheblicher Instandhaltungsstau. Die unter Denkmalschutz stehenden Häuser kamen immer weiter herunter. Aus den einst vorbildlichen, für ihre Zeit komfortablen Arbeiterhäusern waren marode Wohnungen geworden. Es herrschten unzumutbare Zustände mit negativen Folgen für das Quartier.
Dennoch lebten 2014 in den fünf Gebäuden, denen jeglicher Standard wie Zentralheizung mit Warmwasserversorgung oder Badezimmer fehlten, 75 Personen, davon 18 Kinder bzw. Jugendliche.
Als die Ramie-Häuser zum Verkauf angeboten wurden, waren diese Menschen aufgrund ihrer finanziellen Situation von Obdachlosigkeit bedroht. Auch bestand die Gefahr, dass sich ein privater Investor wegen des Sanierungsstaus in den Gebäuden und der sehr niedrigen Mieteinnahmen zu einem Abbruch entschließen würde. Um dies zu verhindern, erwarb die Emmendinger Wohnbau die fünf Häuser mit der Perspektive, diese sozialverträglich zu sanieren.